Über die konkrete Ausarbeitung hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Die Kasernenidee klingt schonmal vielversprechend. Nur wie bringe ich ihn dann geschickt unter die Leute ohne großes Micromanagement? In SW: Rebellion konnte man Spionen Ziele über die Galaxiekarte geben. Was mich da aber gestört war das nervige Micromanagement, ständig die Spione einzeln befehligen zu müssen. War schon mit den Schiffen nervig, dann auch noch die Spione...
Also ich dachte initial diffus eher an ein zufälliges "Emergen" des Spions aus der Menge an sowieso im Einsatz befindlicher Agenten (=Intel-Punkte, die beim Gegner grad im Einsatz sind / verwendet werden). D.h. es kristallisiert sich ein richtig guter Agent aus den vielen Normalen heraus und / oder einer der Agenten hat per Zufall eine gute Gelegenheit bekommen und wahrnehmen können und ist nun in einer Position die mehr erlaubt als normal möglich ist. Sprich man hat außer über Erhöhung der Intelproduktion und des -einsatzes keine Einflußmöglichkeit auf die Generierung eines Spions, der noch dazu rassenabhängig ist, da die chirurgischen Eingriffe beim wiederholten Ausführen sichtbare Narben hinterlassen würden, d.h. er kann sich nur unentdeckt bei einer Rasse aufhalten als unechter Bürger/Soldat. Sozusagen ein Random Event der besonderen Art.
Falls man ihn baubar macht, wird er finde ich zu sehr in den Mittelpunkt gerückt, was er ja gerade nicht sollte. Außerdem muss man nicht immer alles so machen wie andere Spiele (ich nehme mal an, den großen Spion in Civ4 konnte man bauen ähnlich wie den Diplomaten in Civ1). Außerdem erspart man sich so aufwändiges Handling (Ausbilden, Absetzen, "Leveln"). Das wird alles automatisch im Hintergrund erledigt. Man kann ihn nur dergestalt dirigieren, dass man ihn im Anschlagsmenü auf neue oder alte Geheimdienstberichte ansetzt (dadurch wird der "alte" Geheimdienst auch noch gebraucht und sorgt für die Ziele des großen Spions), die er dann gezielt angeht, wobei er versucht, sich auf ein Schiff der Flotte, um die es in dem Spionagebericht geht, versetzen zu lassen oder in ein System, von dem zuvor beispielsweise ein paar Fabriken ausspioniert wurden. Auf die Art kann man ihn auch gezielt dirigieren. Oder der große Spion generiert im Anschlagsmenü eine Serie von eigenen "Berichten" oder einige Berichte sind extra markiert mit einem Spionenicon und man kann diese Berichte benutzen wie oben beschrieben.
Das würde quasi eine Schnittmenge darstellen zwischen bekannten regulären Infos und Zugriffsmöglichkeiten des Spions. Wenn man jeden Bericht auswählbar macht, könnte man die Berichte mit einzelnen Prestigepunkten belegen, d.h. wählt man den Bericht über ein starkes Schlachtschiff im Sektor XY und der Spion sitzt weit weg in Sektor Z auf einem Forschungsschiff, wird es risikomäßig sehr unwahrscheinlich dass er es schafft und er wird am Prestige scheitern oder wenn er beispielsweise schon sehr stark ist und im Heimatsystem des Gegners sitzt, wird er bei Versetzen auf das Flaggschiff des Gegners einiges an Prestige einsetzen müssen, um das Risiko des Entdecktwerdens zu dämpfen und ist dann für eine große Anzahl an Runden nicht wieder versetzbar (die Prestigepunkte der Berichte schnellen dann für alle Berichte in astronomische Höhen und bauen sich mit der Zeit wieder ab). Also da kann man sich hinsetzen und einiges sich überlegen wie das gehen soll.
Der Sinn, warum es nicht auch wahllos ohne geht, liegt darin, dass er auch eine gewisse Infrastruktur braucht bzw. Kenntnisse des Ortes, wo er hin will, die dadurch gegeben ist, dass vorher dort jemand grad war oder dass er dort normale reguläre kleine Spione antrifft auf die er sich verlassen kann. Zumal so ein gewollter Orts-Wechsel auch ein großes Risiko darstellt, da es nicht normal ist, dass ein normaler Offizier oder Kadett sich einfach so ein neues Schiff aussuchen kann. Was mich zur eigentlichen Idee bringt, nämlich dem eher zufälligen Handling, d.h. der Spion wird ab und zu vom gegnerischen "High-Command" auf ein anderes Schiff versetzt, auch abhängig von seinen Leistungen, d.h. gebe ich mehr Intelpunkte aus, erhöhe ich seine Motivation und er wird auf bessere, dickere Schiffe / Systeme verfrachtet und liefert dementsprechend wertvollere Spionagedaten.
Dem entspräche das oben genannte "Leveln", nur eben halt alles automatisch und ohne dass man eine große Anzeige davon bekommt. Der Grad an Bedeutung des aktuellen Standorts spiegelt direkt den "Level" des Spions wider. Wird er verdächtiger oder wechselt er zu oft, verliert er an "Level", d.h. wird wahrscheinlich in ein kleineres System gesteckt und muss erst wieder in der Gunst steigen. Ist dann aber halt woanders und das will man ja. Man muss dafür dann in Kauf nehmen, dass man vll. nur noch marginalere Randdaten geliefert bekommt und die Qualität der Daten etwas schlechter ist und man 20 Runden warten muss, bis sich daran wieder was ändert.
Und jetzt wirds noch etwas bösartig, als Abwehrmaßnahme, wenn einem sowas passiert wie ich im ersten Post mit dem Schiffsminor, der zu ner anderen Rasse 2 Runden später rüberwechselt, die er nach Position des Minors auf der Map nie und nimmer kennen dürfte so normal, gibt es den "Schiffsbesatzungsliquidierbefehl"

(natürlich bei den Terranern ein "Berentungsbefehl"), d.h. die Besatzungen werden alle schiffs- oder flottenweise (auch alle Flotten des gesamten Imperiums auf einmal möglich) entweder liquidiert, verrentet oder zwangsweise in ein Arbeitslager gesteckt. Dann hat der Spieler unter Verlust aller Crewerfahrung die direkte Möglichkeit, Ordnung und Sauberkeit auf seinen Schiffen wiederherzustellen. Funktioniert allerdings nur insofern sicher, dass es alte Spione von den Schiffen fegt (die können übrigens, wenn sie gut sind, vorher noch schnell gewarnt werden und untertauchen, sind dann aber für den Rest des Spiels weniger wertvoll, weil sie nicht mehr versetzbar sind und auf irgendeinem Randplanetensystem ihr Restdasein fristen, allerdings durchaus von dort noch Daten liefern, allerdings vermutlich keine so sonderlich brauchbaren mehr). In der nächsten Runde können durch die Neubesetzung schon wieder neue Spione ihr Unwesen treiben darauf. Wahrscheinlich aber auf anderen Schiffen und keine so guten mehr (weswegen der Befehl schon seinen Nutzen hat).
Zusammenfassend kann man sagen, stelle ich mir das sehr random- und automatikgesteuert vor, mit fast alleiniger relativ bescheidener aber nicht zu verachtender Einflußmöglichkeit über die Intelpunktallokation und -produktion. Der Spion belohnt einen dann schon per definition seines besseren Einsatzortes quasi. Gleichzeitig werden alte Spionagemethoden auch noch gebraucht, wenn man zusätzlich (risikobehafteten) Einfluß auf den Standort des Spions üben will, wenn man z.B. der Ansicht ist, dass die Daten, die er liefert, doch recht langweilig sind, weil dort seit geraumer Zeit nix los ist bzw. sich nichts verändert hat. Mit meinem Vorschlag denk ich spart man sich auch neue Menüs. Bis auf ein Markieren alter Einträge im Anschlagsmenü und ein Icon auf der Galaxiekarte, wo sich Spione gerade aufhalten, braucht man grafisch nichts.
Einen Überblick über die Anzahl und den Einsatzort der Spione liefern die Berichte im Geheimdienstmenü, die wären dann auch mit Icon markiert und man könnte sie nach diesen Icons sortieren. D.h. so ein Spion wäre immer irgendwie an einen Geheimdienstbericht gekoppelt (und wenn er eben einen selbst generieren, weil er vll. gerade versetzt wurde auf ein neues Schiff oder als Techniker in ein neues System, dann wird automatisch ein kleiner neuer konventioneller Geheimdienstbericht geschrieben, d.h. der große Spion kann auch nebenher noch die alten Aufgaben des kleinen Spions erledigen/übernehmen). Die Anzahl ist theoretisch unbegrenzt, der Zufall und die eingesetzten Punkte regeln das schon passend, praktisch ist aber natürlich ein Dämpfungsfaktor eingebaut im Sinne einer negativen Rückkopplung, je mehr aktive Spione im Einsatz, desto mehr IP brauchen die zur Unterhaltung um nicht aufzufliegen, d.h. auch bei der Generierung neuer Spione wird ein Dämpfer mit drin sein, der sich nach der Anzahl bereits aktiver Spione richtet, um nicht in IP-Verteilungsprobleme zu geraten. Außerdem dürfte dann der nötige Funkverkehr irgendwann auch mal auffallen, wenn es allzuviele werden. Man kann altgediente Spione auch in den Ruhestand schicken oder auch neue, die man nicht braucht, weil sie nur unnötig IP fressen würden (die IP-Verteilung untereinander machen die Spione unter sich aus, d.h. die wichtigeren bekommen mehr, aber man hat als Spieler hier nur die Möglichkeit unwichtige Mitesser radikal zu entfernen durch Opfern, was dann auch wieder die Wahrscheinlichkeit verbessert, bessere neue Spione zu bekommen, sprich den Schrott will man gleich wieder loswerden in der Hoffnung auf mehr). Das geht dann auch im Anschlagsmenü, wenn man aufs Icon klicken und unten irgendwo einen Komplettabbruchbutton.
Einfacher als das Schrotten wäre hier natürlich wenn man die Großspione schlafen legen könnte, d.h. sie verbrauchen keine Intelpunkte, bleiben in ihrem System oder werden wie gewohnt vom anderen Major umverfrachtet, sind aber bei Bedarf aktivierbar. So kann ich vor einem Angriff z.B. schnell mal noch checken ob ich nicht einen Spion zufällig dort in der Nähe habe und ihn bei der Planungsvorbereitung hinzuziehen. Vorteil ist hier auch, dass man schlecht postierte Spione nicht gleich schrotten muss, weil sie ansonsten als ständig aktive Spione zu viele IPs binden würden. Und für etablierte Spione ist es auch sinnvoll, dass man ihnen vll. auch mal eine Pause zwischendurch gönnt, gerade wegen der IP-Kosten und der Gefahr der Aufdeckung wenn aktiv. Man braucht ja nicht immer die Daten, wobei ich aber schon sagen würde, dass ein Großspion eher dauerhaft aktiv sein sollte als nicht, sonst wirds zuviel Micromanagement da ständig nachzugucken ob wer wie und wann aktiv ist.
Die Versetzung oder ein Neuauftrag erfolgt dann mit Anzeige der jeweils spionspezifischen Prestigepunkte im Anschlagsmenü (man kann das Menü auch duplizieren und dann Großspionmenü nennen, wenn es zu sehr stört, 2 Sachen auf einmal im Menü machen zu können), wenn man auf ein Icon im klassischen Bericht klickt. Dann wird dieser Spion herangezogen und man kann sehen, wie gut er ist (unten im freien Textfeld kann noch mal eine gesonderte Anzeige mit Werten wie bisherige Aufenthaltsdauer, verwendete Intel-Punkte, momentane Ausstattung mit Intelpunkten, "Stresswerte", d.h. wie bedroht er sich fühlt/ist von gegnerischer innerer Sicherheit, etc.). Und man kann ihm dann einen neuen Auftrag zuweisen, die Werte ändern sich dann instantan.
Wenn der Gegner z.B. ein Flaggschiff ernennt, steigt die Wahrscheinlichkeit etwas (nicht viel), dass ein Spion generiert wird, der auf dem Flaggschiff sitzt, weil so ein Ereignis ein Magnet für jedermann, also auch für die vielen kleinen Spione ist. So ist es dann nicht nur der Zufall, sondern auch manchmal Entscheidungen des anderen Majors, die die Zufälle provozieren. Sowieso sollte so ein Spion fast nur über einen erfolgreichen Einsatz nach der konventionellen Art (also sozusagen als "Zusatz" zu einem Spionagebericht) das Licht der Welt erblicken sprich generiert werden. Ähnlich wie bei Panzer General 3D, wo ein besonderer Kommandeur mit Spezialfertigkeiten meist dann aus dem Nichts entstand, wenn die Einheit gerade einen erfolgreichen Kampf hinter sich gebracht hat (meist bekam man z.B. sog. "Straßenkämpfer" wenn man gerade einen Gegner auf einer Straße nahe oder in einem Dorf-, Stadtfeld besiegt hat usw.). So wird man auch die Motivation nicht los, nach herkömmlicher Art Spionage zu betreiben, man will ja auch immer wieder ein paar neue von den tollen Spionen haben..